Sachsen-Anhalts Finanzminister will mit Steuerplus nur Schulden abbauen

Die schwarz-rote Landesregierung in Sachsen-Anhalt will das unerwartete Steuerplus nicht in neue Investitionen stecken.

Magdeburg (dts Nachrichtenagentur) - "Ich würde mich freuen, wenn wir das könnten, aber wir haben jetzt nichts zu verteilen", sagte Landesfinanzminister Jens Bullerjahn (SPD) der Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe). Nach Bullerjahns Angaben rechnet das Land auf Basis der Steuerschätzung mit Mehreinnahmen von über 100 Millionen Euro bis einschließlich 2012. Die genauen Zahlen sollen am Freitag vorliegen. Für Bullerjahn ist die Verwendung des unverhofften Steuersegens aber schon klar.

"Wir haben im Kabinett vereinbart, das Plus zu verwenden, um weniger Schulden aufnehmen zu können", so Bullerjahn. Sachsen-Anhalt ist mit rund 20 Milliarden Euro eines der am höchsten verschuldeten Bundesländer, allein in diesem Jahr sind neue Schulden von 750 Millionen Euro vorgesehen. Nach der bisherigen Planung will das Land erst 2013 ohne neue Kredite auskommen.

Auf dem Weg dahin sollen die Mehreinnahmen helfen. "Vielleicht schaffen wir die Null schon früher", sagte Bullerjahn. Wie das Steuerplus bei den Kreisen, Städten und Gemeinden ankommt, konnte Bullerjahn noch nicht sagen.

"Wir können aber schon sagen, dass mehr als die Hälfte der Kommunen mehr Gewerbesteuer einnehmen wird als im vergangenen Jahr." Dazu gehöre zum Beispiel auch Dessau-Roßlau. Im ersten Halbjahr dieses Jahres haben die Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt 249 Millionen Euro Gewerbesteuern eingenommen, 54 Millionen weniger als im Vorjahreszeitraum.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.11.2010

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