Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Böhmer verteidigt Guttenbergs Afghanistan-Reise

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) gegen Kritik an seiner jüngsten Afghanistan-Reise verteidigt.

Magdeburg (dts Nachrichtenagentur) - "Diese Kritik kommt von Leuten, die noch nie selbst in Afghanistan waren und das Los der Soldaten eher aus der warmen Stube betrachten", sagte Böhmer der "Mitteldeutschen Zeitung". "Im Übrigen sind auch viele Soldatinnen dabei. Und ich habe schon beobachtet, dass Frau zu Guttenberg sich gerade beim Mittagessen immer wieder an einen anderen Tisch gesetzt hat und dort sehr herzlich empfangen wurde. Es gibt auch offensichtlich Probleme, die Frauen lieber untereinander bereden. Insofern hatte ich den Eindruck, dass das sehr wohlwollend aufgenommen wurde." Böhmer fügte hinzu: "Ich habe von Ego-Show bloß in der Zeitung gelesen, ich habe sie nicht als solche empfunden."

Der CDU-Politiker lobte den Minister im Übrigen ausdrücklich: "Ich teile die Meinung vieler Menschen in Deutschland, dass er eine sehr ehrliche und sympathische Form des Auftretens hat und glaubhaft Politik macht." Auf die Frage, ob Guttenberg noch weiter Karriere machen werde, antwortete Böhmer: "Auf jeden Fall hätte er die Potenzen dazu." Böhmer hatte Guttenberg auf der Reise begleitet.

Die Kritik hatte sich an der Begleitung durch Ehefrau Stephanie zu Guttenberg und den Moderator Johannes B. Kerner entzündet.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.12.2010

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