Sarkozy-Berater will IWF und G20 zur Weltwirtschaftsregierung verschmelzen

Der ehemalige IWF-Chef Michel Camdessus, der jetzt als Leiter einer Arbeitsgruppe den französischen Präsidenten und amtierenden G-20-Vorsitzenden Nicolas Sarkozy berät, hat eine Verschmelzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der G20-Finanzministergruppe gefordert.

Paris (dts Nachrichtenagentur) - Das sagte er in einem Interview mit der "Zeit". Der Arbeitsgruppe gehören prominente ehemalige Währungspolitiker wie Horst Köhler oder der frühere amerikanische Notenbankchef Paul Volcker an. Zunächst sollten dazu die G20 wie bislang der IWF in einem System von Ländergruppen organisiert werden, die jeweils einen Vertreter in die Entscheidungsgremien entsenden.

Das werde die demokratische Basis der Organisation verbreitern. "Währungsfragen haben Auswirkungen auf der ganzen Welt. In der Gruppe der G20 sind aber nur 25 Länder vertreten", sagte Camdessus.

In einem zweiten Schritt sollen im IWF die strategischen Entscheidungen von den Finanzministern selbst gefällt werden. Ziel einer solchen Reform sei es "die Legitimität und die Autorität des IWF" zu stärken. "Wir brauchen eine Instanz, die auf globaler Ebene für Stabilität sorgt", so Camdessus.

Auf die Frage, ob er eine Weltwirtschaftsregierung anstrebe, sagte er: "So könnte man es nennen. Ich spreche aber lieber von einem neuen Geist der kooperativen Koordination."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.01.2011

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