Sarrazin wehrt sich gegen neue Gabriel-Vorwürfe

Der ehemalige Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin hat sich in einem Brief an den SPD-Parteivorstand gegen neue Vorwürfe von Parteichef Sigmar Gabriel gewehrt, die dieser in einem Interview der "Welt am Sonntag" (E-Tag: 26. Februar) erhoben hatte.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" (E-Tag: 27. Februar), der Sarrazins Brief vorliegt. Sein Buch "Deutschland schafft sich ab" enthalte "nachweislich keine einzige verleumderische Aussage zu Muslimen oder zum Islam", schreibt der Autor und frühere Bundesbankvorstand an die SPD-Führung. In "Fragen der Vererbung" reflektiere das Buch den Stand der Wissenschaft.

Gabriel hatte von "Verleumdungen der Muslime" und "noch schlimmeren Vererbungsthesen" Sarrazins gesprochen. Sarrazin weist darauf hin, dass das Parteiordnungsverfahren 2011 gegen ihn "mit einer vollständigen Rücknahme aller Vorwürfe" endete. "Sigmar Gabriel ließ mir noch am selben Abend durch einen Dritten die Bitte und das Angebot übermitteln, weitere öffentliche Auseinandersetzungen nicht zu führen", schreibt Sarrazin.

"Ich habe mich daran gehalten, Sigmar Gabriel aber nicht. In der Presse der letzten Monate her er sich wiederholt unwahrhaftig und verleumderisch geäußert." Mit seinem Verhalten schade Gabriel "nicht nur seinem Ansehen, sondern auch dem der SPD".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.02.2012

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