Schäuble: Sonderabgabe wie in Zypern droht deutschen Sparern nicht

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble geht angeblich nicht davon aus, dass deutsche Sparer eines Tages auch mit einer pauschalen Abgabe auf das Kontoguthaben zu einem bestimmten Stichtag belastet werden, so wie dies in Zypern nun geplant ist.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Lage bei uns in Deutschland ist völlig anders", sagte Schäuble am Abend in den ARD-"Tagesthemen" auf eine entsprechende Frage. Es gebe neben Zypern kein anderes Land im Euroraum, in dem der Bankensektor im Verhältnis zur Volkswirtschaft so sehr zu groß geworden sei. Die Zyprer hätten allerdings auch jahrelang gut vom Finanzsektor gelebt.

Die Bundesregierung und der IWF hätten die Position vertreten, dass die Hauptlast in der Bankenkrise von den Eigentümern und den Gläubigern der Banken getragen werden müssten, und das seien die Anleger. Gegen einen Freibetrag für Kleinsparer hätte er im Prinzip nichts einzuwenden. "Wir haben eben eine bestimmte Summe gebraucht", so Schäuble weiter.

Wenn man in der Belastung nicht zu hoch gehen wolle, müsse man die Last eben auf möglichst viele Sparer verteilen. Dies sei eine Abwägung, die letztlich das zypriotische Parlament zu treffen habe. Wenn dieses die Sonderabgabe doch noch ablehnen sollte, würden die zypriotischen Banken allerdings bald nicht mehr zahlungsfähig sein, dann gebe es ganz andere Probleme.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.03.2013

Zur Startseite