Schäuble: Zweites "Lehman" unwahrscheinlich

Fünf Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise hält Bundesfinanzminister Wolfang Schäuble (CDU) ein zweites "Lehman Brothers" für unwahrscheinlich: "Eine einzelne Bank könnte heute nicht mehr das ganze System zum Einsturz bringen. Dafür haben die Banken inzwischen Vorsorge getroffen und die Politik dementsprechende Leitplanken eingezogen", sagte Schäuble in einem Interview mit der "Welt am Sonntag". Die Institute hätten zwar zum Teil aus der Krise gelernt, sagte Schäuble. Der Finanzminister ermahnte die Finanzhäuser aber, nicht über Überregulierung zu lamentieren.

"Die Klagen aus dem Finanzsektor sind nicht meine große Sorge. Die kehren mal lieber vor ihrer eigenen Tür", sagte Schäuble. "Solange die Banken ständig neue Nachrichten liefern, dass sie sich nicht an Regeln gehalten haben, werden sie die Regulierungsdebatte nicht beenden können."

Zudem hätten die Banken "ihren Teil dazu beigetragen, den Reformprozess zu verlangsamen". Bei der Bankenregulierung sei man allerdings weiter vorangekommen als bei den Schattenbanken. "Bei den Schattenbanken haben wir Aufholbedarf", sagte Schäuble.

Die Politik habe den Druck auf dem G-20-Gipfel diese Woche noch einmal verschärft, "in dem wir uns jetzt auf einen konkreten Zeitplan vom November 2013 bis 2015 geeinigt haben, den wir zügig abarbeiten wollen, auf dem Weg hin zu einer umfassenden Regulierung und Aufsicht", sagte der CDU-Politiker.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.09.2013

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