Schäuble appelliert an Europa sich auf Nominierung der Französin Lagarde als IWF-Chefin zu verständigen

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat an die übrigen europäischen IWF-Mitglieder appelliert, sich auf die Französin Christine Lagarde als Nachfolgerin des zurückgetretenen IWF-Direktors Dominique Strauss-Kahn zu verständigen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit "Bild am Sonntag" sagte Schäuble: "Mit Christine Lagarde, so sie sich dann entscheidet zu kandidieren, hätte Europa beste Chancen, den Posten wieder zu besetzen. Entscheidend ist jetzt aber vor allem, dass Europa in dieser Frage mit einer Stimme spricht". Schäuble lobte die Qualifikationen seiner französischen Amtskollegin: "Christine Lagarde ist in der Sache und als Person hervorragend geeignet. Sie wird in der gesamten Finanzwelt überaus respektiert und geschätzt." Schäuble bekräftigte den Anspruch der Europäer auf den Posten des IWF-Direktors: "Wir brauchen eine starke Persönlichkeit an der Spitze des IWF und zwar einen Europäer oder eine Europäerin. Ein Amerikaner leitet traditionell die Weltbank, ein Europäer den IWF. Die USA und Europa zahlen schließlich mit weitem Abstand den größten Teil der Beiträge. Das ist wie in jeder Aktiengesellschaft: Wer die Mehrheit der Anteile besitzt, stellt den Aufsichtsratsvorsitzenden." Schäuble drängte auf eine rasche Lösung, um die Handlungsfähigkeit des IWF nicht zu gefährden: "Die Entscheidung muss jetzt zügig getroffen werden - innerhalb der nächsten Wochen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.05.2011

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