Schäuble soll Rücktritt angeboten haben

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) soll Medienberichten zufolge kurz vor seinem neuerlichen Krankenhausaufenthalt Kanzlerin Angela Merkel seinen Rücktritt angeboten haben.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das meldet das Magazin "Stern" am Mittwoch unter Berufung auf Vertraute des Ministers. Der Sprecher des Finanzministers, Michael Offer, bezeichnete den Bericht als "reine Spekulation, zu der wir keine Stellung nehmen. Im Übrigen schreitet der Heilungsprozess des Ministers planmäßig voran."

Laut "Stern" habe Merkel den Minister dazu überredet, sich noch einmal vier Wochen Schonzeit zu gönnen. Der querschnittsgelähmte Schäuble, der wegen einer nicht verheilenden Wunde in diesem Jahr bereits mehrere Wochen nur eingeschränkt seine Ministertätigkeit ausüben konnte, will laut dem Magazin sein Amt aufgeben, sollte es ihm nach dieser Schonfrist nicht besser gehen. "Wenn ich nach vier Wochen merke, es geht nicht mehr, ziehe ich die Konsequenzen. Davon hält mich niemand ab", habe Schäuble gegenüber Vertrauten erklärt. Der Finanzminister war am vergangenen Dienstag in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Schäuble selbst hatte sich dabei zuversichtlich gezeigt, dass er Ende des Monats die Klinik verlassen und wieder seinen Amtsgeschäften nachkommen kann.

"Ich bin die Entzündungen im Zusammenhang mit dem Implantat, das mir im Frühjahr eingesetzt wurde, noch nicht ganz losgeworden. Ich werde mich jetzt etwa vier Wochen in die Horizontale begeben, damit die Wundheilung richtig abgeschlossen werden kann", erklärte Schäuble in einem Interview. Der Finanzminister sitzt seit einem Attentat im Jahr 1990 im Rollstuhl.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.10.2010

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