Schäubles Aussage zu Putin belastet deutsch-russisches Verhältnis

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sorgt mit seiner umstrittenen Aussage, wonach Hitler im Sudetenland die gleiche Methode angewendet habe wie Russland nun in der Ukraine, für diplomatische Verwerfungen.

Berlin/Moskau (dts Nachrichtenagentur) - Der Vergleich habe Gespräche, die deutsche Spitzenbeamte verschiedener Ministerien in aller Vertraulichkeit mit russischen Vertretern führen, "erheblich belastet", heißt es laut "Spiegel" aus Regierungskreisen. Die Kontakte finden zum Teil auf informeller, aber hochrangiger Ebene statt, um den Dialog mit der Putin-Administration nach der Krim-Krise nicht gänzlich zu kappen. Die russischen Gesprächspartner seien "extrem erbost" über Schäubles Einlassung: "Das hat unsere Arbeit nicht einfacher gemacht", beklagen deutsche Beamte, die zum Teil mit Wissen oder im Auftrag der übrigen G-7-Länder den Kontakt nach Moskau aufrechterhalten.

Deutschland komme wegen seiner traditionell guten Beziehungen zu Russland so etwas wie eine Mittlerrolle zu. Beide Seiten haben nach Darstellung deutscher Beamter noch immer eine Reihe gemeinsamer Interessen, dazu zähle der Versuch, die Ukraine finanziell zu stabilisieren. Wenn Kiew etwa seine Gasrechnungen nicht bezahlen könne, hätten auch die Russen ein Problem.

Eines der Foren, bei denen westliche und russische Vertreter aufeinander treffen, sind die G-20-Vorbereitungsrunden der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.04.2014

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