Schalke hofft auf mittleren zweistelligen Millionenbetrag durch Anleihen

Der FC Schalke 04 hofft bei der Emission seiner am Montag angekündigten Mittelstandsanleihe auf den Zufluss von einem Betrag im "mittleren zweitstelligen Millionenbereich".

Gelsenkirchen (dts Nachrichtenagentur) - Mit dem Geld werde der Verein "bestehende Verbindlichkeiten umfinanzieren, also keine neuen Schulden machen", kündigte Peter Peters, Finanzvorstand des Fußball-Bundesligisten, im Interview mit "Handelsblatt-Online" an. Er nannte als Ziel des Vereins, alle Fremdverbindlichkeiten binnen zehn Jahren weitgehend abzutragen. Vor allem institutionelle Anleger wollen die Schalker mit ihrer Anleihe überzeugen.

"Schalke 04 ist heute wirtschaftlich und sportlich gut aufgestellt. Die ersten Gespräche mit potenziellen Investoren waren positiv", sagte Peters. Die Papiere sollen aber keinesfalls institutionellen Anlegern vorbehalten bleiben: "Jeder interessierte Anleger wird die Anleihe zeichnen können."

Die Stückelung werde, wie bei Mittelstandsanleihen üblich, 1.000 Euro betragen. Noch keine Angaben wollte Peters zur Verzinsung machen. "Das werden wir bekanntgeben, sobald der Wertpapierprospekt von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, BaFin, geprüft und gebilligt wurde", sagte der Schalke-Finanzchef.

Die bereits auf dem Markt befindliche Fan-Anleihe verzinst der Klub mit 5,5 Prozent. Ein Rating habe der Klub noch nicht bekommen. "Es wird gemeinsam mit den Emissionsdetails veröffentlicht werden."

Das Ausfallrisiko hält Peters für überschaubar: "Wie bei jeder Geldanlage gibt es auch bei Unternehmensanleihen Risiken, derer sich jeder Anleger bewusst sein muss. Wir haben eine sehr stabile wirtschaftliche und sportliche Situation. Schalke 04 ist mit rund 110.000 Mitgliedern und 224 Millionen Euro Umsatz inzwischen unter den Top-10-Klubs in Europa, laut Forbes-Liste zudem die Nummer zehn der wertvollsten Fußballklubs weltweit. Durch die hohe Stadionauslastung, langfristige Sponsoring-Partnerschaften und TV-Rechte verfügen wir über gute planbare Erlöse, die größtenteils unabhängig vom sportlichen Erfolg sind." Im Vergleich zur 2010 abgelösten so genannten Schechter-Anleihe, bei der sich der Klub im Jahr 2002 über Vermittler Stephen Schechter 85 Millionen Euro lieh und dafür als Sicherheit seine Stadioneinnahmen bis 2025 verpfändet hatte, handele es sich bei der nun geplanten Emission "um eine klassische Mittelstandsanleihe, die auf die Anforderungen und Bedürfnisse des Kapitalmarkts ausgerichtet ist", betont Peters. "Wir werden transparent und regelmäßig über unsere finanzielle Situation berichten, es wird ein Rating geben und die Anleihe wird an der Börse handelbar sein."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.05.2012

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