Scharfe Kritik an Rösler aus der FDP

Rund eine Woche vor dem Ende des Mitgliederentscheids über den Euro-Rettungsschirm gerät FDP-Chef Philipp Rösler in der eigenen Partei immer stärker in die Kritik.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorab. Der liberale Finanzexperte Hermann Otto Solms klagte mit Blick auf Rösler, die Parteiführung zeige nicht genug Präsenz vor Ort. Der baden-württembergische Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagte: "Viele Parteifreunde haben den Eindruck, dass die Führungsleistung seit dem Wechsel an der Spitze nicht besser geworden ist."

In den Veranstaltungen zum Mitgliederentscheid paarten sich die Skepsis gegenüber dem Rettungsschirm mit Frustration über den Zustand der Partei. Der frühere Innenminister Gerhart Baum warf Rösler vor, er sei viel zu zurückhaltend und vorsichtig. "Rösler wird überhaupt nicht wahrgenommen, auch nicht bei anderen Themen als dem Euro, etwa bei der Debatte über den rechten Terror", kritisierte Baum.

Es scheint fraglich, ob beim Mitgliederentscheid das notwendige Quorum von einem Drittel der FDP-Mitglieder erreicht wird. Bis zum Freitag waren nach FDP-Angaben erst 13.496 Stimmen von FDP-Mitgliedern bei der Partei eingegangen. Bis zum 13. Dezember müssten 21.499 Stimmen eintreffen, damit der Beschluss eine bindende Wirkung hat.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.12.2011

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