Schavan fördert 31 Praktikanten mit Millionen-Betrag

Das Bundesbildungsministerium (BMBF) hat sich offenbar mit einem weiteren Förderinstrument verkalkuliert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das sogenannte Technikum-Programm, mit dem Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) versucht hat, Schüler über ein Praktikum in einem technischen Betrieb für Studium oder Ausbildung in einem naturwissenschaftlichen sogenannten Mint-Fach zu begeistern, steht vor dem Aus. Aus Mangel an Erfolg lässt das BMBF das Programm zum Oktober 2010 schon wieder auslaufen. In einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages, der der "Frankfurter Rundschau" (Mittwochausgabe) vorliegt, legt das Ministerium offen, dass zum Zeitpunkt August 2010 gerade einmal 31 Jugendliche ein solches Praktikum absolvierten.

Im Verhältnis zu den Kosten, die das Bildungsministerium allein für Vorbereitung, Organisation und Öffentlichkeitsarbeit berappen musste, kann diese Zahl kaum stehen: Zwischen 2008 und August 2010 kamen für das Technikum Ausgaben von knapp vier Millionen Euro zusammen. Dabei waren die Kosten für die Praktika selbst noch gar nicht mit eingerechnet. Dafür bewilligte das Ministerium 350 Euro pro Praktikumsplatz und Monat sowie bis zu 800 Euro für individuelle Begleitangebote.

Entsprechend harsch reagiert die Opposition auf die Technikum-Beerdigung: "Das sind wohl die teuersten Praktikantenplätze der Welt. Anstatt so sinnlos Geld zu verbrennen, hätte man 400 Studienplätze finanzieren können", sagte die Sprecherin für Bildungspolitik und Biotechnologie der Grünen, Priska Hinz.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.09.2010

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