Schavan und Nahles kritisieren Boykott der Papstrede

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat die Abgeordneten, die der Papstrede im Bundestag fernbleiben wollen, massiv kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Dafür habe ich kein Verständnis", sagte Schavan der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Der Papst sei nicht nur das Oberhaupt der katholischen Kirche, "sondern auch einer der größten Denker unserer Zeit". SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles bezeichnete es als "unhöflich", der Rede im Bundestag fernzubleiben und mahnte gegenüber dem Papst "Respekt" an.

Nahles erinnerte: "Wir haben auch George W. Bush und Wladimir Putin im Bundestag angehört." Man müsse nicht allem zustimmen, was Benedikt XVI. sage. Linken-Chefin Gesine Lötzsch hingegen verteidigte die Fernbleibenden.

"Ich habe Verständnis für diejenigen, die sich die Rede nicht anhören wollen, weil sie zum Beispiel die Sexualmoral, das Frauenbild oder das Kondomverbot des Papstes ablehnen", sagte Lötzsch der Zeitung. "Wichtig ist für mich, dass die Spitzen von Fraktion und Partei teilnehmen", sagte Lötzsch mit Blick auf die Tatsache, dass die halbe Linksfraktion dem Papstbesuch im Bundestag fernbleiben will.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.09.2011

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