Der frühere Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer hat die Besetzung der Krim durch Russland als Landraub bezeichnet.
Moskau (dts Nachrichtenagentur) - Die Ukraine müsse zwar nicht ausschließlich mit dem Westen kooperieren, "aber ich wehre mich entscheiden dagegen, dass Russland sich dort exklusiven Zugang verschafft, erst recht, wenn dies durch Landraub und die eklatante Verletzung internationalen Rechts geschieht", sagte de Hoop Scheffer in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Focus". Die Erweiterung von EU und Nato seien Putin zu weit gegangen. Nun drohe auch noch die Ukraine gen Westen abzudriften.
"Putin hat Angst, dass er als erster Präsident in die Geschichte Russlands eingeht, der die Ukraine verloren hat." Der frühere Nato-Chef nannte Putin einen "Pinocchio". Bei seiner jüngsten Pressekonferenz in seiner Residenz, als der russische Staatschef die Präsenz regulärer russischer Soldaten auf der Krim leugnete, habe er dessen "Nase immer länger wachsen sehen".
Scheffer erklärte aber zugleich, dass es noch zu früh für harte Sanktionen der EU sei. Er forderte die Bundesregierung auf, klare Führung zu zeigen und nach einem politischen Ausweg aus der Krise zu suchen. "Das ist der erste Test für eine aktivere deutsche Außenpolitik."
Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.03.2014 Zur Startseite