Scheidender FDP-Vorsitzender Westerwelle räumt Fehler ein

Der scheidende FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle macht persönliche Fehler für sein Scheitern im Amt verantwortlich.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Westerwelle, der zugleich Bundesaußenminister ist, sagte "Bild am Sonntag: "Ich muss selbstkritisch feststellen, dass ich die Doppelbelastung bei Übernahme des Amtes im Herbst 2009 unterschätzt habe und dass die Arbeit für die Partei teilweise zu kurz gekommen ist." Westerwelle weiter: "Ich musste erkennen, dass die Anforderungen an einen deutschen Außenminister insbesondere in Zeiten weltweiter Umbrüche, wie wir sie gerade erleben, gelegentlich zu wenig Zeit für die Parteiarbeit gelassen haben. Ich habe im ersten Amtsjahr an die 60 Staaten besucht.

Allein den Nahen Osten und Nordafrika habe ich bis jetzt elf Mal besucht." Endgültig erkannt habe er, dass die beiden Ämter nicht miteinander vereinbar seien während seiner jüngsten Asien-Reise: "Während des Solidaritätsbesuchs nach der schrecklichen Naturkatastrophe in Japan wurde eine wichtige Debatte über die Zukunft in meiner Partei geführt, ohne dass ich wirklich eingreifen konnte." Als weiteren Fehler bezeichnete es Westerwelle, Reformvorhaben zugunsten wahltaktischer Überlegungen verzögert zu haben. "Nach dem Regierungswechsel im Jahr 2009 hätten wir schneller mit den schwierigen Reformen ans Werk gehen müssen statt auf die Wahlen in Nordrhein-Westfalen im Frühjahr 2010 Rücksicht zu nehmen. Doch in zehn Jahren als Parteivorsitzender macht man sicher mehr als einen Fehler." Zugleich zeigte sich Westerwelle davon überzeugt, dass die neue Führung um Philipp Rösler die Partei aus der Krise führen wird. "Die neue Führung der FDP wird nach meiner festen Überzeugung aus dem Umbruch der Partei einen Aufbruch für die Liberalen machen. Diese neue Führung kann sich auf meine Unterstützung verlassen", so Westerwelle.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.05.2011

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