Scheidender RWE-Chef kritisiert Merkel als "Macht-Mechanikerin"

Der scheidende RWE-Chef Jürgen Großmann hat Bundeskanzlerin Angela Merkel scharf kritisiert und eine "Macht-Mechanikerin" genannt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Beim Atomausstieg habe sie "nicht politisch geführt", sondern die Entscheidung an eine Ethikkommission wegdelegiert, sagte Großmann der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". "Wenn man führen will muss man Überzeugungen haben. Wenn die eigene Überzeugung nur die ist, an die Macht zu kommen und Macht zu behalten, dann reicht das nicht als Wahlprogramm und das merkt die Bevölkerung", sagte Großmann.

Die Energiewende komme zu schnell, werde sehr teuer und stoße in einem Industrieland wie NRW an Grenzen. "Wir sollten uns freuen darüber, dass wir mit der Braunkohle noch 50 Jahre was haben, was uns sehr günstigen Strom bietet", sagte Großmann. Auch über 2060 hinaus setzt er auf die Braunkohle.

Andernfalls werde sich Deutschland "aus dem Weltmarkt herauspreisen".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.05.2012

Zur Startseite