Schlechte Bilanz von Aussteigerprogramm für Taliban

Über ein Jahr nach dem Start des Aussteigerprogramms für Taliban in Afghanistan ist die bisherige Bilanz ernüchternd.

Kabul/Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In Nordafghanistan "befinden sich derzeit 1.159 Reintegrationswillige im afghanischen Reintegrationsprogramm", heißt es in einem Bericht des Auswärtigen Amtes (AA) für den Haushaltsausschuss des Bundestags, der dem "Spiegel" vorliegt. Landesweit seien es etwa 2.000. Bisher fanden aber lediglich rund 170 von ihnen einen Arbeitsplatz, und zwar in einem von Deutschland finanzierten Minenräumprogramm. Weitere Projekte liefen derzeit an oder seien in Vorbereitung, so der Bericht.

Die "kostenintensive Umsetzung" gewinne allerdings erst jetzt an Dynamik. Das AA fordert ein höheres Tempo bei den Integrationsbemühungen für ausstiegswillige Taliban. Über einen Zeitraum von fünf Jahren stehen dafür 50 Millionen Euro zur Verfügung.

Kritik an dem Aussteigerprogramm kommt aus der Opposition. Das Projekt sei ein "gut gemeinter, aber teurer Flop", sagt der Haushaltspolitiker der Linken, Michael Leutert. Die Bundesregierung habe kein "Konzept für Afghanistan".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.11.2011

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