Schleswig-Holstein: De Jager erwägt Rücktritt vom CDU-Landesvorsitz

Der schleswig-holsteinische CDU-Landesvorsitzende Jost de Jager erwägt, sein Amt noch an diesem Donnerstag aufzugeben.

Kiel (dts Nachrichtenagentur) - Die Entscheidung über sein Verbleiben im Amt werde auf der Sitzung des Landesvorstands der Nord-Union an diesem Donnerstag fallen, bestätigte ein führendes Mitglied der Christdemokraten der Zeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). Hintergrund der Führungskrise ist de Jagers Absicht, im Wahlkreis Schleswig-Flensburg für den Bundestag zu kandidieren. Das hat vor Ort Irritationen ausgelöst.

So kündigte die Juristin Sabine Sütterlin-Waack Anfang der Woche an, parteiintern gegen de Jager kandidieren zu wollen. Eine wochenlange Zitterpartie will de Jager, der schon im vergangenen Jahr mit einem Wechsel in die Wirtschaft kokettierte, auf keinen Fall hinnehmen. De Jager war im vergangenen Jahr nach dem Sturz seines Vorgängers Christian von Boetticher in das Amt des Landesvorsitzenden gewählt worden.

Der frühere Landeswirtschaftsminister war auch Spitzenkandidat seiner Partei bei der Landtagswahl im Mai. Dabei wurde die Union zwar knapp stärkste Partei, die Regierung bildeten jedoch SPD, Grüne und SSW. Ein Landtagsmandat konnte de Jager nicht erobern, weil die Landesliste der Union wegen der vielen direkt gewonnenen Wahlkreise nicht zog. Die Nummer eins der Nord-CDU blieb außen vor, Versuche andere Abgeordnete zum Rückzug zu bewegen scheiterten.

In der vergangenen Woche hatte de Jager dann erklärt, sich im Wahlkreis Schleswig-Flensburg um ein Bundestagsmandat bewerben zu wollen. Der bisherige Abgeordnete, Wolfgang Börnsen, tritt bei der Bundestagswahl 2013 nicht mehr an.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.08.2012

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