Schmidt: Landwirtschaft darf nicht zum Sündenbock der Klimaretter werden

Vor Beginn der Klimakonferenz in Paris hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) davor gewarnt, den Bauern eine Hauptschuld für den Klimawandel zuzuschreiben.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Landwirtschaft darf nicht zum Sündenbock der Klimaretter werden", sagte Schmidt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Klimaschutz und Ernährung sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden. "Kernaufgabe der Landwirtschaft ist und bleibt die Sicherstellung der Ernährung der Bevölkerung", hob Schmidt hervor.

Der CSU-Politiker, der in der kommenden Woche nach Paris reisen will, sagte mit Blick auf die Klimakonferenz und die Umweltstandards in der EU: "Die Vorgaben zum Klimaschutz müssen so gestaltet sein, dass die Landwirtschaft ihrer Kernaufgabe der Versorgung auch nachkommen kann." Von Montag an suchen in Paris 195 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen und die EU nach Lösungen für den Klimaschutz. In Paris steht auch die Verantwortung der Landwirtschaft für den Klimawandel im Blickpunkt.

Mit Blick auf die Umweltpolitik der schwarz-roten Koalition sagte Schmidt: "Die Bundesregierung muss klare gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, die sowohl dem Umwelt- und Klimaschutz wie auch dem Ernährungsauftrag der Landwirtschaft Rechnung tragen." Das sollten alle beteiligten Ressorts beherzigen. Schmidt ergänzte: "Wer zu viel will, steht am Ende mit leeren Händen da."

Damit reagierte der CSU-Politiker auf den Vorstoß von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), die staatliche Agrarsubventionen nicht mehr nur nach Größe der Anbaufläche an die Bauern vergeben will, sondern auch entsprechend der Umweltstandards in der Landwirtschaft.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.11.2015

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