Scholz: Olympia-Referendum entscheidet über zukünftige Chancen Deutschlands

Hamburg Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hat im Interview mit dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe) davor gewarnt, ein frühzeitiges Aus für die Hamburger Olympia-Bewerbung bedeute, dass in Deutschland auf Jahrzehnte hinaus keine Olympischen Sommerspiele denkbar wären.

Hamburg (dts Nachrichtenagentur) - "Nachdem die Bewerbungen von Berlin und Leipzig gescheitert sind, ist das die dritte Möglichkeit, Sommerspiele in Deutschland zu veranstalten. Wenn wir die nicht ergreifen, wird es vielleicht in den kommenden 50 Jahren keine Olympischen und Paralympischen Sommerspiele in Deutschland geben", sagte Scholz. Die Hamburger Wähler stimmen am Sonntag darüber ab, ob die Stadt ihre Bewerbung für die Sommerspiele 2024 aufrecht erhält.

Hamburg hatte sich im Frühjahr gegen Berlin als deutsche Bewerberstadt durchgesetzt. Zuletzt war die Zustimmung in Umfragen leicht gesunken. Auch falls das Referendum scheitere, sei eine Bewerbung Berlins für die Spiele 2028 ausgeschlossen, sagte Scholz: "Wenn das Referendum scheitert, ist die Sache für Deutschland die nächsten Jahrzehnte erledigt. Das sieht auch die Bundesregierung so." Scholz versicherte, Hamburgs Anteil an den nötigen 7,4 Milliarden Euro Steuermitteln solle bei den von ihm genannten 1,2 Milliarden Euro bleiben – auch im Fall unerwarteter Steuermehreinnahmen. "Meine Aussage steht. Ich bin nicht bereit, den Pfad der Seriosität zu verlassen", sagte er dem "Handelsblatt". Dennoch müssten Stadt und Bund dem IOC die nötigen Garantien für den Fall von Kostensteigerungen geben Scholz plädierte für mehr Optimismus für die Bewerbung: "Wir haben ein beeindruckendes Konzept vorgelegt und das detaillierteste, das man neun Jahre vor Spielen haben kann. Wir sollten ans Gelingen glauben, nicht ans Scheitern", sagte er der Zeitung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.11.2015

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