Schröder will Frauenquote vermeiden

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Familienministerin Kristina Schröder (CDU) sieht eine Frauenquote nur als letzte Möglichkeit, um weibliche Spitzenkräfte in Deutschland stärker zu fördern.

"Eine Quote ist für mich Ultima Ratio. Ich bin grundsätzlich sehr zurückhaltend, wenn es darum geht, der freien Wirtschaft etwas vorzuschreiben", sagte sie der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Im selben Interview sprach sie sich außerdem für eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung aus, um vor allem jungen Eltern mehr Zeit mit ihren Kindern zu ermöglichen: "Es ist ja wirklich ein Problem, dass es in vielen Führungsetagen noch immer eine Unternehmenskultur gibt, die auf siebzig bis achtzig Wochenstunden ausgelegt ist."

Schröder verteidigte außerdem die von der schwarz-gelben Bundesregierung geplante Streichung des Elterngeldes für Hartz-IV-Empfänger: "Das Elterngeld ist schließlich keine Sozialleistung, sondern eine Familienleistung - es geht dabei nicht wie bei anderen staatlichen Leistungen ums Umverteilen, sondern um Lohnersatz für Arbeitnehmer, die sich Zeit für ihre Kinder nehmen wollen." Die Forderung der FDP, auch Hausfrauen das Elterngeld zu streichen, lehnte sie ab. Trotz des Sparzwanges der Bundesregierung stellte Schröder neue Projekte zur Familienförderung in Aussicht.

Dabei betonte sie die Wichtigkeit der frühkindlichen Bildung, besonders für Kinder aus bildungsfernen Schichten. Von zentraler Bedeutung sei dabei die Sprachförderung: "Deutsch sprechen und verstehen zu können, das ist schließlich elementar wichtig für den weiteren Lebens- und Bildungsweg. Da gibt es immer öfter Defizite, auch bei Kindern aus deutschen Familien."

Außerdem kündigte die CDU-Politikerin an, sich für ein neues Kinderschutzgesetz einzusetzen, um Missbrauch besser bekämpfen zu können: "Kinderärzte sollten nach meiner festen Überzeugung von ihrer Schweigepflicht entbunden werden, wenn sie Spuren von Misshandlungen bei einem Kind feststellen", so Schröder zur "Welt".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.07.2010

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