Schröder will Kirchen in PID-Kommissionen einbinden

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) geht davon aus, dass sich die Befürworter der Präimplantationsdiagnostik (PID) an Embryonen in der bevorstehenden Bundestagsentscheidung durchsetzen werden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich bin optimistisch und denke, dass es uns gelingen wird, noch Abgeordnete zu gewinnen, deren Antrag auf eine begrenzte Zulassung der PID zielt", sagte Schröder in einem Gespräch mit dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". Die Ministerin warb dafür, es Eltern mit erblichen Krankheitsrisiken zu ermöglichen, Embryonen im Rahmen einer künstlichen Befruchtung einer genetischen Untersuchung zu unterziehen. Dies sei zum Beispiel beim Risiko zu Totgeburten gerechtfertigt: "Wenn klar ist, dass eine genetische Disposition vorliegt und im Rahmen einer künstlichen Befruchtung Embryonen so ausgewählt werden könnten, genau das zu verhindern, dann halte ich es für richtig, das zu machen", sagte Schröder.

Bei den Ethikkommissionen, die ihrer Ansicht nach über PID-Fälle entscheiden sollen, möchte die Familienministerin die Kirchen einbinden: Sie würde es "sehr begrüßen, wenn sich die Kirchen an den PID-Kommissionen beteiligen würden", sagte sie dem "Spiegel". Für sich selbst ließ Schröder offen, ob sie bei einem erblichen Risiko von der PID Gebrauch machen würde: "Das eigene private Werturteil kann sich von dem unterscheiden, was erlaubt ist." Ein Ja zur PID sei mit dem christlichen Glauben und mit konservativer Politik gut zu vereinbaren: "Der Wunsch von Eltern, lebensfähige Kinder bekommen zu können, das ist eines der konservativsten Anliegen überhaupt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.05.2011

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