Schulze drängt auf schnellen Glyphosat-Ausstieg

Nach dem US-Gerichtsurteil gegen den Saatgutkonzern Monsanto wegen Gefahren beim Pflanzengift Glyphosat hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) auf einen schnellen Ausstieg aus der Anwendung entsprechender Pflanzenschutzmittel in Deutschland gedrängt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir haben als Regierung einen klaren Auftrag aus dem Koalitionsvertrag, den Glyphosateinsatz in dieser Legislaturperiode grundsätzlich zu beenden", sagte Schulze der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). Es sei wissenschaftlich belegt, dass Glyphosat maßgeblich die natürliche Artenvielfalt beeinträchtige. "Umweltpolitisch ist deshalb die Beendigung der massenhaft zum Einsatz kommenden glyphosathaltigen Pflanzenschutzmittel unbedingt erforderlich", so Schulze.

Sie rief ihre Ministerkollegen Julia Klöckner und Jens Spahn (beide CDU) dazu auf, die Einschätzung des US-Gerichts zum Krebsrisiko durch Glyphosat zu prüfen. Das arbeitsschutzrechtliche Urteil in den USA beziehe sich auf Krebsrisiken, die zuletzt von den zuständigen europäischen Behörden verneint wurden, so Schulze. "Ich bin sicher, dass die für Fragen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes und für die Gesundheitspolitik insgesamt zuständigen Ministerien für Landwirtschaft und Gesundheit sich die Einschätzungen des US-Gerichtes sehr genau daraufhin ansehen werden, ob eine veränderte Beurteilung des Krebsrisikos durch Glyphosat auch bei uns in Europa erforderlich ist", sagte die Umweltministerin.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.08.2018

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