Schweizer Banken verweigern große Barauszahlungen an deutsche Schwarzgeld-Sünder

Deutsche, die ihr Schwarzgeld in der Schweiz gebunkert haben, erleben dieser Tage böse Überraschungen, wenn sie an ihr Konto wollen.

Bern (dts Nachrichtenagentur) - Manche Banken zahlen nur die Hälfte des Vermögens aus, andere nur ein paar Tausend Schweizer Franken, berichtet der "Spiegel". Dahinter steckt die Sorge der Geldinstitute, dass zu viele deutsche Kunden ihre Konten räumen, um der beabsichtigten Besteuerung zu entgehen. Thomas Sutter von der Schweizerischen Bankiervereinigung erklärt dazu: "Wir möchten, dass das Steuerabkommen eingehalten wird. Darum sind große Barauszahlungen derzeit nicht möglich. Überweisungen sind kein Problem." Nach dem geplanten Schwarzgeldabkommen zwischen der Schweiz und Deutschland, müssten dort ab 2013 alle klandestinen Vermögen versteuert werden.

Schweizer Banken haben sich als Zeichen des guten Willens zu einer einmaligen Abschlagszahlung von zwei Milliarden Franken verpflichtet. Jetzt breitet sich in etlichen Bankhäusern offenbar Angst aus, auf der Summe sitzen zu bleiben, wenn bis dahin zu viele Vermögen abgezogen wurden. "Eine Reihe von Mandanten hat in den vergangenen Wochen bei ihren Schweizer Banken kein oder nur wenig Bargeld bekommen", berichtet Martin Wulf von der auf Steuerrecht spezialisierten Anwaltskanzlei Streck, Mack, Schwedhelm.

Einige Betroffene überlegen auch schon, gegen diese Form der Enteignung zu klagen. Das ist ziemlich heikel, handelt es sich doch meist um Schwarzgeld.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.09.2011

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