Schweizer Redakteure erheben Vorwürfe gegen Nachrichtenagentur dapd

Es sind drastische Formulierungen, die der schweizerische Journalistenverband "impressum" benutzt: "Kaltblütig", "brutal" und angeblich auch "rechtswidrig" springe die Nachrichtenagentur dapd mit ihnen um, hieß es in einer Mitteilung.

Freiburg (dts Nachrichtenagentur) - Nach der Insolvenz der Nachrichtenagentur in Deutschland ist auch für ihre französische Tochter "Sipa News" das endgültige Aus gekommen. Und deren Redakteure fühlen sich offensichtlich hintergangen. Löhne würden nicht mehr bezahlt, keine vertraglich geschuldeten Entschädigungen gezahlt, es gebe keine soziale Abfederung oder irgendwelche Begleitmaßnahmen.

Was aber vielleicht noch schlimmer ist: Für die schweizerischen Mitarbeiter sei in Berlin überhaupt niemand zu erreichen, die Nachrichtenagentur gebe "kein Lebenszeichen mehr von sich", dies sei "schlicht ungeheuerlich", sagt Urs Thalmann, Geschäftsführer von "impressum". Einige Mitarbeiter haben nach Angaben des Verbandes einen vertraglichen Anspruch auf Abfindungen im Falle von wirtschaftlich bedingten Kündigungen. Und bei allen Mitarbeitenden geht "impressum" von einer missbräuchlichen Kündigung aus, weil die Konsultationspflicht verletzt worden sei, was gemäss dem Schweizer Recht zu einer Entschädigungspflicht des Arbeitgebers von bis zu 6 Monatslöhnen führe.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.12.2012

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