Schwesig kritisiert Betreuungsgeld als "familienpolitischen Irrsinn"

Die Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD) hat das geplante Betreuungsgeld als "familienpolitischen Irrsinn" kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Zwei Milliarden Euro Steuergelder werden dafür verschleudert, Kinder von frühkindlicher Bildung fernzuhalten", schrieb die Ministerin in einem Gastbeitrag für die Zeitschrift "Super Illu". Das Betreuungsgeld schade nicht nur den Kindern, sondern führe auch Frauen auf den Holzweg, denn es halte sie von einer frühen Rückkehr in den Beruf ab. "Dahinter steckt das konservative Bild der reinen Versorger-Ehe, die ein Leben lang hält."

Die gesellschaftliche Realität sei längst eine andere. "Frauen wollen Familie und Berufstätigkeit verbinden - und viele haben keine andere Wahl", so Schwesig. Ihr Verdienst werde in den Familien gebraucht.

"Anstatt ihnen ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn sie ihr Kind in eine Kita bringen, sollte die Bundesregierung sich endlich für familienfreundliche Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt einsetzen. Zum Beispiel: Wer wegen der Kindererziehung Teilzeit arbeiten möchte, sollte einen Rechtsanspruch darauf haben, hinterher wieder auf die Vollzeitstelle zurückkehren zu können." Am meistern ärgere sie, dass die Befürworter des Betreuungsgeldes berufstätigen Müttern unterstellten, sie würden die Erziehung ihrer Kinder abgeben, schrieb Schwesig in "Super Illu".

"Ihnen sage ich: Wenn ich morgens meinen kleinen Sohn in die Kita bringe, dann weiß ich ihn gut aufgehoben. Aber von meiner Verantwortung und Sorge als Mutter enthebt mich das zu keiner Minute des Tages."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.11.2011

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