Seehofer lobt bei EHEC-Krise Verhalten der Kontrollbehörden

CSU-Chef Horst Seehofer ist angesichts der EHEC-Epidemie für alarmierende Verzehr-Warnungen staatlicher Kontrollbehörden auch ohne fertige schlüssige Beweise.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Video-Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Samstag-Ausgabe) verteidigte Seehofer, der selbst lange Jahre für Gesundheit direkt verantwortlicher Regierungspolitiker war, den Grundsatz, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zu warnen: "Wenn es um eine so gefährliche Krankheit geht, muss der Gedanke des Gesundheitsschutzes an erster Stelle stehen. Da kann man nicht darauf warten, bis der letzte Beweis geführt ist." Bei der aktuellen EHEC-Krise zeige sich, was er selbst schon immer erlebt habe: "Entscheidend kommt es auch darauf an, dass Bund und Länderbehörden gut zusammenarbeiten, nicht eitel auf ihre Kompetenzen achten, sondern einfach kooperativ unterwegs sind."

Trotzdem werde man immer wieder erleben, "dass wir Menschen nicht alles beherrschen können, dass wir uns auch damit anfreunden müssen, dass es noch Dinge gibt, die eben außerhalb unseres Machbarkeitswahnes liegen, die wir einfach ertragen müssen als Menschen. Wir sind keine Herrgötter." Seehofer verwies auf seine Erfahrung von acht Jahren als Gesundheitsminister und drei Jahren als Landwirtschaftsminister.

"Und ich hatte von verseuchten Blutprodukten über BSE über Schweinegrippe, Vogelgrippe, Ebola-Virus so ziemlich alles. Ich hatte manchmal den Eindruck, ich zieh die Probleme wie ein Magnet an." Und deshalb sage er aus Erfahrung, dass die deutschen Behörden im aktuellen Fall richtig gehandelt hätten.

"Hätte man nicht gewarnt und der Keim hätte sich in einem dieser Produkte befunden oder auf einem dieser Produkte, dann wissen Sie auch, welche juristischen und politischen Konsequenzen dies gehabt hätte.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.06.2011

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