Seehofer warnt Merkel vor Überlastung Deutschlands durch Griechenland-Hilfen

Unmittelbar vor der Bundestagsentscheidung über die Erweiterung des Euro-Schutzschirms hat CSU-Chef Horst Seehofer Kanzlerin Angela Merkel (CDU) davor gewarnt, den Deutschen immer mehr Lasten aufzubürden.

Berlin/München (dts Nachrichtenagentur) - Es dürfe nicht sein, dass die Bundesrepublik am Ende ihre eigene Kreditwürdigkeit verspiele, sagte Seehofer der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Der CSU-Chef warnte davor, den Rettungsschirm ständig zu erweitern und ihn am Ende zu überspannen. "Wenn eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Deutschlands droht, ist Schluss", sagte Seehofer.

Eine solche Herabstufung hätte äußerst negative Folgen für Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum. Die CSU stehe zur jetzigen Reform, lehne aber neuerliche Erweiterungen des Schutzschirms ab: "Deshalb sagen wir: Bis hierhin und nicht weiter", so der bayerische Ministerpräsident. Wenn die Staatsverschuldung ausufere, "liegt am Ende der Rettungssanitäter im Krankenhaus".

Griechenland sei auch dann nicht geholfen, wenn die EU alle Schulden übernähme, betonte Seehofer. "Sie müssen ihr Land sanieren und wettbewerbsfähig machen. Das ist die einzige Lösung."

Seehofer sprach sich zudem dafür aus, offen über die Risiken der Finanzhilfen zu sprechen. "Man darf das nicht auf ein Podest der Undiskutierbarkeit heben", sagte er mit Blick auf die Kanzlerin. "Die Menschen sind besorgt. Man muss nicht Ökonomie studiert haben, um zu begreifen, in welcher Lage die Griechen sind."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.09.2011

Zur Startseite