Seehofer warnt vor "Kumpanei" zwischen Politikern und Journalisten

CSU-Chef Horst Seehofer empfiehlt Politikern ein "distanziertes Verhältnis" zu den Medien.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das sagte der Politiker angesichts der Debatte um das Verhältnis von Bundespräsident Christian Wulff zu "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagsausgabe). Er "habe in 30 Jahren eine Menge an Wellenbewegungen im Zusammenwirken mit den Medien erlebt", so Seehofer. Er möchte "keine Kumpanei".

Das sei "manchmal schwierig, weil das auch Freundschaften verbietet. Aber es ist notwendig. Eine natürliche innere Distanz ist gut."

Seehofer hatte vor allem nach dem Bekanntwerden seiner Affäre und seines außerehelichen Kindes im Fokus der Berichterstattung von Boulevard-Medien gestanden. Weiterhin hat Seehofer seinem Koalitionspartner FDP Ratschläge für den Weg aus der Krise erteilt. Die Liberalen müssten jetzt einen "modernen Liberalismus in dieser globalisierten Welt und vielfältigen Gesellschaft beschreiben", sagte der CSU-Chef gegenüber der "Süddeutschen Zeitung".

Im letzten Jahrzehnt habe sich viel verändert. "Es ist nicht mehr alles so, wie es in den Zeiten von Hans-Dietrich Genscher war". Politik lebe immer von zwei Komponenten: "Das eine ist die programmatische Ausrichtung - da hat die FDP selber erkannt, dass die Reduzierung auf eine Steuersenkungspartei zu wenig ist. Und das andere sind authentische Persönlichkeiten." Für die bayerische FDP ist Seehofer zuversichtlich. Er "traue ihr zu, sich aus dem Bereich unter fünf Prozent zu befreien."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.01.2012

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