Serbien: Nur zwölf Zuschauer besuchen Premiere von Angelina Jolies Debütfilm

In der serbischen Hauptstadt Belgrad sollen am Donnerstag nur zwölf Zuschauer die Premiere von Angelina Jolies umstrittenen Regiedebüt "Im Land, wo Blut und Honig fließen" besucht haben.

Belgrad (dts Nachrichtenagentur) - Mehrere Besucher hätten noch vor Ende des Films den Kinosaal verlassen, berichtete das serbische Internetportal "Mondo". Vertreter der Belgrader Filmakademie hatten Jolies Kriegsdrama, das vor dem Hintergrund des bosnisch-serbischen Balkankonflikts eine Liebesgeschichte erzählt, zuvor vehement kritisiert. Es zeige die Bosnier als zivilisierte Menschen und die Serben als "wilde Bauern".

Die Zeitung "Novosti" bemängelte, Jolie entwerfe ein stereotypes, einseitig negatives Bild der Serben. Die amerikanische Regisseurin hatte sich vor dem Hintergrund der Proteste zahlreicher serbischer Medien entschieden, die Premiere in Belgrad nicht zu besuchen. Sie fühle sich unerwünscht und erhalte Drohungen, begründete Jolie die Reaktion gegenüber der Belgrader Zeitung "Press".

Die Premiere in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo indes hatte Jolie vergangene Woche besucht. Rund 5.000 Zuschauer hatten dort ihren Debütfilm bei einer Gala gefeiert. Sie habe "tiefe Gefühle für alle in diesem Land", zitierten Medien die Regisseurin.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.02.2012

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