Sicherheitsexperten befürchten Hacker-Angriffe auf zivile Ziele

Nach den jüngsten Attacken der Hacker-Gruppen Anonymous und No Name Crew auf Server der NATO und der Bundespolizei befürchten Sicherheitsexperten Angriffe auf zivile Ziele.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - IT-Experte Arne Schönbohm sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus", wer richtigen Schaden anrichten wolle, sabotiere "die sicherheitskritische Infrastruktur, die in privater Hand ist". Das sind in Deutschland 80 Prozent. Bisher beschränken sich die Hacker darauf, ihre Opfer durch die Publikation sensibler Daten zu blamieren.

Der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz, Christoph Unger, sagte "Focus", ein digitaler Anschlag auf "weiche Ziele" wie Krankenhäuser, Luftverkehr, Stromnetze oder Atomkraftwerke, hätte "viel drastischere Konsequenzen als die Angriffe mit rein imageschädlichen Folgen". Wenn es gelänge, die IT-gesteuerte Stromversorgung flächendeckend herunterzufahren, "dann geht unsere Gesellschaft innerhalb von 24 Stunden in die Knie". Das könne "sogar Menschenleben kosten", so Unger.

Es sei nicht möglich, ein Netzwerk hundert Prozent sicher zu machen. Donnerstag läuft der Countdown der No Name Crew ab, die mit weiteren Veröffentlichungen gedroht hatte. Der wieder freigelassene Hacker "Darkhammer" soll "Focus" zufolge bei seiner Vernehmung erklärt haben, er habe die Daten an einen ausländischen Server weitergegeben.

Die Veröffentlichung könne er nicht mehr aufhalten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.07.2011

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