Sicherheitsexperten warnen vor Anschlägen in Deutschland

Nach dem Anschlag auf den Boston-Marathon warnen Sicherheitsexperten in der "Bild-Zeitung" (Mittwochausgabe) davor, dass ähnliche Anschläge auf Großveranstaltungen auch in Deutschland möglich sind.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Rainer Wendt (56), Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPOLG), sagte der "Bild-Zeitung": "Natürlich kann das auch bei uns passieren. Wir haben viele Großveranstaltungen, wie etwa Bundesliga-Spiele oder den Hamburg-Marathon, die nur schwer zu schützen sind. Die Polizei und andere Sicherheitsbehörden arbeiten Hand in Hand, um solche Anschläge zu verhindern. Aber es bleibt immer ein Restrisiko. Gegen Feigheit und Hinterhältigkeit oder gegen fanatisierte Einzeltäter kann man sich nicht schützen." Innenexperte Dieter Wiefelspütz (66, SPD) sagte der "Bild-Zeitung": "Wir leben in einer offenen Gesellschaft und sind deshalb natürlich verwundbar. Sportveranstaltungen oder Volksfeste lassen sich nur schwer gegen Anschläge schützen. Auch wenn die Sicherheitsbehörden beste Arbeit leisten: Es gibt keine absolute Sicherheit! Terroranschläge wie in Boston sind daher prinzipiell auch bei uns möglich. Wir haben aber derzeit keine Erkenntnisse über konkrete Planungen."

Jetzt gelte es allerdings zunächst, die Hintergründe der Anschläge in den USA aufzuklären, so der SPD-Politiker. Wiefelspütz warnt jedoch in der "Bild-Zeitung": "Moderne Technologien machen Anschläge dieser Art leichter. Im Internet sind Bombenbauanleitungen frei verfügbar. Potenzielle Täter können ihre Verbrechen heute am Computer planen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.04.2013

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