Siemens-Finanzvorstand Kaeser äußert sich skeptisch zu Atomkraft

Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser hat sich skeptisch über Atomkraft geäußert.

München (dts Nachrichtenagentur) - "Die Angst vor der Kernkraft ist nach den jüngsten Ereignissen rational nachvollziehbar und emotional allemal verständlich", sagte er dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe) in einem Interview. Die Ereignisse in Japan seien eine Zäsur. "Fukushima muss der Anlass für eine Bestandsaufnahme sein. Die Welt muss in sich gehen. Wie ist ein Restrisiko zu bewerten, das nach aller Wahrscheinlichkeit zwar nicht eintreten wird, aber wenn es doch eintritt, möglicherweise nicht beherrschbar ist?" Allerdings warnte Kaeser vor Hysterie. "Es geht nicht um Parteien oder taktische Finessen, sondern um eine angemessene Antwort auf eine Zivilisations- und damit Menschheitsfrage, die global oder doch mindestens europäisch betrachtet werden muss", sagte er.

Unter Verweis auf das Schiedsgerichtsverfahren, mit dem der Ausstieg aus einem Joint Venture mit dem französischen Atomkonzern Areva geregelt werden soll, wollte Kaeser sich aber nicht näher zu dem künftigen Engagement von Siemens in diesem Bereich äußern. Bisher hatte sein Unternehmen ein neues Joint Venture mit dem russischen Atomkonzern Rosatom angestrebt. Allerdings berichteten mehrere Medien, Siemens erwäge einen Komplettausstieg.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.04.2011

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