Sozialbeiratschef Wagner fürchtet keine Frühverrentungswelle

Der Vorsitzende des Sozialbeirats, Gert Wagner, rechnet nicht mit einer Frührentenwelle durch die geplante Rente mit 63. "Dort, wo wirklich Fachkräftemangel herrscht, werden sich die Firmen erfolgreich bemühen, qualifizierten älteren Beschäftigten so gute Bedingungen zu bieten, dass sie nicht in Rente gehen wollen", sagte der DIW-Ökonom dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Diese betrieblichen Strategien werden auch mittel- und langfristig günstige Wirkungen entfalten, wenn die Erwerbsbevölkerung altert", betonte Wagner. Dies schließe allerdings nicht aus, dass es auch einzelne Firmen gibt, "die Anspruchsberechtigte davon überzeugen wollen, dass es für sie besser ist, in Rente zu gehen". Die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) geißelt dagegen in einer Stellungnahme die Rente mit 63 als ein unzulässiges Rentenprivileg für einzelne Jahrgänge.

Der Frührentner, der keine Abschläge hinnehmen müsse, zahle fünf Prozent weniger in die Rentenkasse ein, kriege aber zehn Prozent mehr raus. Die Unternehmen dürften daher Mühe haben, qualifizierte Mitarbeiter bis zur Regelaltersgrenze im Job halten zu können. Am Montag findet eine öffentliche Anhörung zu den Rentenplänen von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) statt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.05.2014

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