Sozialforscher sieht Fremdenfeindlichkeit auf dem Vormarsch

Der Sozialforscher Wilhelm Heitmeyer sieht Fremdenfeindlichkeit und Rechtspopulismus in Deutschland auf dem Vormarsch.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einer über zehn Jahre angelegten Studie "Deutsche Zustände" kommt Heitmeyer zu dem Befund, dass insbesondere nach den Krisen seit 2008 die Abwertung von Minderheiten wie Langzeitarbeitslosen, Zuwanderern und Behinderten wieder deutlich zugenommen hat. "Etwa zehn Prozent der Deutschen denken durch und durch rechts", stellt Heitmeyer nach seiner aktuellen Befragung fest. Die Gewaltbilligung und die Gewaltbereitschaft bei Menschen, die rechtspopulistisch denken, hätten zwischen 2010 und 2011 um 16 Prozent zugenommen.

Insbesondere Muslimen begegneten die Deutschen skeptisch bis feindselig. Über 50 Prozent der Befragten sagen heute, sie hätten große Probleme, in eine Gegend zu ziehen, in der viele Muslime leben. Das sei ein Anstieg um 6 Prozent in den vergangenen sieben Jahren.

Für das Klima in der Gesellschaft sei das alles andere als erfreulich, sagt Heitmeyer, "die zunehmende Spaltung zersetzt das Miteinander. Die Gesellschaft ist vergiftet".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.12.2011

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