Sozialverbände fordern bessere Kita-Qualität

Mehrere Sozialverbände kritisieren die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen in der Familienpolitik: Besonders unzufrieden sind sie über den Wegfall des ursprünglich geplanten und in den Entwürfen zum Koalitionsvertrag noch aufgeführten Qualitätsgesetzes, das bundeseinheitliche Standards in Kindertagesstätten festlegen sollte.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das Gesetz ist auf den allerletzten Metern aus dem Koalitionsvertrag rausgeflogen. Das ist sehr bedauerlich", sagte der Vorstandsvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Wolfgang Stadler, dem "Spiegel". Die Kindertagesbetreuung sei in den vergangenen Jahren durch einen massiven Ausbau geprägt gewesen, wobei die Qualität häufig ins Hintertreffen geraten sei.

Auch Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, wertet den Vorgang als "ungutes Signal". Hilgers beklagte, dass die SPD sich in zentralen familienpolitischen Punkten nicht durchgesetzt habe. Verhandlungsführerin für die Sozialdemokraten war Manuela Schwesig, die seit vorigen Dienstag als neue Familienministerin im Kabinett sitzt.

"Schon vor dem massiven Kita-Ausbau waren die Zustände bedenklich, jetzt sind sie ungeheuerlich", so Hilgers. Er halte die Situation für eine "Kindesvernachlässigung durch die staatliche Gemeinschaft". Frank Jansen, Geschäftsführer des Verbands Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder, sagt: "Wir sind enttäuscht. Es muss jetzt etwas passieren."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.12.2013

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