Spahn fordert Offenheit für Schwarz-Grün

Als Konsequenz aus der Schwäche der CDU in den großen Städten hat der Bundestagsabgeordnete Jens Spahn seine Partei aufgefordert, sich für Bündnisse mit den Grünen zu öffnen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Union sollte es eines Tages wagen, "im Bund ein schwarz-grünes Bündnis einzugehen", sagte Spahn im Gespräch mit dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". "Unser Problem in den großen Städten ist kein inhaltliches, sondern eines der emotionalen Anschlussfähigkeit. Es fehlt da eine gewisse Gelassenheit und Coolness", sagte Spahn.

Die CDU müsse lernen, sich neuen Wählerschichten zu öffnen. "Die Republikaner haben die Wahl in den USA auch deswegen verloren, weil sie als Partei des alten weißen Mannes galten. Weit weg von einer solch einseitigen Wahrnehmung sind wir auch nicht."

Spahn sprach in dem Gespräch mit dem Magazin erstmals über seine Homosexualität. Er möchte mit dem öffentlichen Bekenntnis auch ein Signal setzen, betonte der CDU-Politiker. "Es gibt viele Schwule in der Union, die mit ihrer Partei hadern."

Er forderte die CDU-Führung dazu auf, sich für die steuerliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften mit der Ehe einzusetzen. "Es geht darum anzuerkennen, dass zwei Menschen verbindlich füreinander einstehen: Lebenspartnerschaften umfassen ja alle Pflichten, etwa die Unterhaltspflicht nach der Scheidung oder bei Arbeitslosigkeit. Da kann der Staat auf der anderen Seite nicht sagen, die Privilegien, die das Gesetz für die Ehe vorsieht, bekommt ihr vorenthalten."

Er sei auch dafür, dass homosexuelle Paare Kinder adoptieren dürfen. "Lasst uns nicht danach fragen, ob die Eltern schwul oder heterosexuell sind. Entscheidend ist, wer im konkreten Fall das beste Elternpaar abgibt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.11.2012

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