Spanien: Demonstranten setzen sich über Kundgebungsverbot hinweg

Die Demonstranten der "spanischen Revolution" setzen sich am Tag vor den Kommunalwahlen weiterhin über das von der Wahlkommission verhängte Kundgebungsverbot hinweg.

Madrid (dts Nachrichtenagentur) - Am von den Protestierenden ausgerufenen "Tag der kollektiven Besinnung" gingen Zehntausende auf die Straße, um "echte Demokratie" zu fordern und gegen die hohe Arbeitslosigkeit und die Wirtschaftskrise zu demonstrieren. Spanischen Medienberichten zufolge trafen sich auf dem Platz der Puerta del Sol im Zentrum der Hauptstadt Madrid bis zu 24.000 "Empörte", wie sie von der spanischen Presse genannt werden. Die meist jungen Leute stellten ein umfangreiches Programm mit Protestmärschen, einem Konzert und Workshops auf die Beine.

Auch in Barcelona und in vielen anderen Städten kamen tausende Menschen zusammen, viele von ihnen verbrachten die Nacht vor Ort in Zelten. Das Innenministerium teilte mit, dass die Kundgebungen bislang friedlich verlaufen seien. Trotz des Verbots gehe die Polizei deshalb nicht gegen die Demonstranten vor.

Auch die Demonstranten hatten der Wahlbehörde Zugeständnisse gemacht und beschlossen, vor den Kommunalwahlen auf politische Parolen zu verzichten und keine Partei namentlich anzugreifen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.05.2011

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