Spanien: Iberia streicht wegen Fluglotsenstreik alle Flüge bis Sonntag

Die spanische Fluggesellschaft Iberia hat aufgrund des derzeitigen Fluglotsenstreiks im Land alle spanischen Flüge bis Sonntag, 6.00 Uhr gestrichen.

Madrid (dts Nachrichtenagentur) - Der Streik, der bereits am Freitagnachmittag begann, nimmt unterdessen immer chaotischere Züge an. Nachdem sich rund 90 Prozent der Fluglotsen in einer offenbar vorab verabredeten Aktion krank gemeldet hatten, hat inzwischen das spanische Militär die Kontrolle über den Luftraum übernommen. Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero drohte den Fluglotsen mit Festnahmen, sollten sie am Samstag nicht wieder zur Arbeit erscheinen.

Zudem bestellte der Regierungschef das Kabinett am Samstagvormittag zu einer Krisensitzung ein. Dabei könne die Regierung den Notstand erklären, erklärte Innenminister Alfredo Perez Rubalcaba am Freitagabend. Zahlreiche Flughäfen, darunter Madrid, Barcelona, Mallorca, Ibiza und die Kanarischen Inseln, wurden geschlossen, weite Teile des spanischen Luftraums mussten gesperrt werden.

Die Deutsche Lufthansa und Air Berlin annullierten viele Flüge nach Spanien. Rund 250.000 Reisende saßen auf den Flughäfen fest. Die Fluglotsen protestieren gegen einen Beschluss der spanischen Regierung für neue Arbeitszeiten.

Dabei soll die maximale Arbeitszeit auf 1.670 Stunden pro Jahr festgeschrieben werden. Zeiten, in denen die Lotsen nicht in der Flugüberwachung tätig sind, sind dabei nicht einbezogen. Die Regierung hatte zudem beschlossen, bis zu 49 Prozent von der staatlichen Betreibergesellschaft AENA verkaufen zu wollen.

Die Entscheidungen sind Teil eines neuen Sparpakets der spanischen Regierung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.12.2010

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