Sparkassenchef für Erhöhung der vermögenswirksamen Leistungen

Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon hat die Bundesregierung aufgefordert, angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase die vermögenswirksamen Leistungen (VL) für Millionen Arbeitnehmer zu verbessern.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Regierung sollte Sparen wieder attraktiver machen", sagte Fahrenschon der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Eine Reform des Vermögensbildungsgesetzes von 1999 sei überfällig. "Der deutsche Staat spart durch niedrige Zinsen jedes Jahr über 40 Milliarden Euro. Ein Teil dieses Geldes kann an die Bürger weitergegeben werden", sagte der Chef des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). "Man könnte die vermögenswirksamen Leistungen anheben - sowohl bei der Sparsumme als auch bei den Einkommensgrenzen für die Arbeitnehmersparzulage und die Wohnungsbauprämie", sagte Fahrenschon. Bisher zahlt der Staat die Arbeitnehmersparzulage von neun Prozent auf das in einem Jahr Ersparte nur für Arbeitnehmer, die maximal 17.900 Euro im Jahr versteuern.

Für Verheiratete gilt eine doppelt so hohes Jahreseinkommen von 35.800 Euro. Diese Summen könnten nach dem DSGV-Vorschlag auf 30.000 Euro für Singles und 60.000 Euro für Verheiratete angehoben werden. Auch die jährlich geförderten VL-Höchstbeträge von 470 Euro für Singles und 940 Euro für Eheleute könnten auf 1.000 beziehungsweise 2.000 Euro angehoben werden.

Durch die Reform des Gesetzes würden "untere und mittlere Einkommensschichten bei Altersvorsorge und der Vermögensbildung unterstützt", sagte der Sparkassenpräsident. "Die Nullzins-Politik gibt das Signal: Sparen lohnt sich nicht", sagte Fahrenschon. "Doch das ist grundfalsch. Sparen und Vorsorge treffen bleibt wichtig." Es gebe ein gesamtgesellschaftliches Interesse daran, an der Sparkultur festzuhalten. "Denn wir wollen keine Gesellschaft, die auf Pump lebt", so der DSGV-Präsident. Wegen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) können Sparer am Kapitalmarkt bereits seit Jahren kaum Zinsen erwirtschaften.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.02.2016

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