Spiegel: Bombardier-Chef provoziert Bahn-Chef Grube

Der neue Chef der Bombardier-Zugsparte, Lutz Bertling, brüskiert kurz nach seinem Einstieg bei dem kanadischen Konzern schon einen seiner wichtigsten Abnehmer: die Deutsche Bahn.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Anfang November hatte der ehemalige EADS-Manager erklärt, er wolle den seit Jahren andauernden Rechtsstreit mit dem Bundesunternehmen wegen diverser Qualitäts- und Liefermängel so schnell wie möglich außergerichtlich beilegen, berichtet der "Spiegel". Darüber habe er bereits mit Bahn-Chef Rüdiger Grube, den er noch aus EADS-Zeiten kenne, gesprochen. Beide Seiten, so wird Bertling zitiert, strebten "eine neue Partnerschaft an" und wollten "den Streit" zügig "bereinigen".

In Berlin weiß man allerdings nichts davon. Man sei von einer Einigung "meilenweit entfernt", heißt es bei der Bahn. Bislang habe Bombardier "noch kein konkretes Angebot gemacht", so ein mit dem Fall vertrauter Bahn-Manager.

Der Konzern hat Bombardier in drei Verfahren in Berlin und München auf mehr als eine halbe Milliarde Euro Schadensersatz verklagt. Nach Beobachtung der Bahn sind nicht nur die Räder und Bremsen der S-Bahn-Züge aus dem Haus Bombardier schlecht konstruiert. Auch bei 200 Regionalzügen, die vor allem in Süddeutschland fahren, seien massive Probleme aufgetreten.

Ein weiterer Streitpunkt zwischen Bahn und Bombardier sind Probleme bei der Lieferung und der Technik von 178 Nahverkehrszügen des Typs Talent 2.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.11.2013

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