Spiegel: Neuer Marine-Hubschrauber darf nicht über Meer fliegen

Ein internes Gutachten des Luftfahrtamts der Bundeswehr warnt davor, dass der neu zu beschaffende Marinehubschrauber MH90 nicht über Nord- und Ostsee eingesetzt werden dürfe, legte man international gültige Bestimmungen zugrunde.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Helikopter erreicht demnach lediglich die "Flugleistungsklasse 3", berichtet das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Dann sind unter anderem Starts und Landungen in dicht besiedeltem Gebiet und medizinische Noteinsätze untersagt sowie der Betrieb einer Rettungswinde nur eingeschränkt zugelassen. Vor allem aber sei "der Betrieb über Gebieten mit schwierigen Umgebungsbedingungen nicht erlaubt", schrieben die Beamten des Luftfahrtamts.

Als ein solches Gebiet ist auch das offene Meer nördlich des 45. Breitengrades definiert und damit auch die Nord- und Ostsee. Dort sollen die Marinehubschrauber vor allem eingesetzt werden. Die Beamten raten dringend davon ab, sich mit Ausnahmeregelungen über die internationalen Sicherheitsstandards hinwegzusetzen.

Für ein "neu zu beschaffendes Luftfahrzeug in der Größenklasse" des MH90 dürften "keine Ausnahmen notwendig sein". Die 18 Hubschrauber sind Teil eines Beschaffungsvertrags über 168 Helikopter im Wert von rund 8,5 Milliarden Euro. Kommende Woche will sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) trotz der internen Warnungen den Deal vom Parlament genehmigen lassen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.02.2015

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