Staatsministerin Böhmer kritisiert einseitiges Islambild in Medien

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Staatsministerin Maria Böhmer (CDU), hat das einseitige Islambild in den Medien kritisiert und dazu aufgerufen, Vorurteile in der Gesellschaft abzubauen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wo relativ wenige Migranten leben, sind die Vorbehalte oft größer als in Städten mit hohem Migrantenanteil", sagte Böhmer mit Blick auf die rechtsextremistische Szene in Ostdeutschland gegenüber der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Zuletzt hätten die Morde der Neonazis gezeigt, wozu es führen könne, wenn Rassismus und Rechtsextremismus sich solche Vorurteile zunutze machten. "Ich glaube, wenn wir jetzt in der Integrationspolitik beharrlich bleiben und mit noch stärkerem Schub nach vorne gehen, dann dient das auch dazu, verloren gegangenes Vertrauen wieder aufzubauen und den Zusammenhang zu stärken", so Böhmer.

Beim Abbauen von Vorurteilen komme den Medien eine besondere Rolle zu, die diese mit großem Verantwortungsbewusstsein wahrnehmen müssten. "Viele Untersuchungen haben inzwischen belegt, dass die Medien meistens ein einseitiges Islambild zeichnen. Die in den Beiträgen gezeigten Bilder greifen oft bestimmt Erscheinungsformen heraus. Sie zeigen etwa Frauen mit Kopftuch und damit immer nur eine bestimmte Seite dieser Religion", sagte die Staatsministerin. Solche Berichte könnten Vorurteile schüren oder auch bestätigen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.12.2011

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