Stade: Anklageerhebung gegen mutmaßlichen Kindermörder

Die Staatsanwaltschaft Stade wird in dieser Woche Anklage gegen den mutmaßlichen Kindermörder Martin N. erheben.

Stade (dts Nachrichtenagentur) - Die Ermittler werfen dem 40-Jährigen unter anderem Morde an drei Kindern vor, wie der "Spiegel" meldet. Die Mordmerkmale sind laut Staatsanwaltschaft Heimtücke, niedrige Beweggründe und Verdeckung einer anderen Straftat. Belastet wird Martin N. vor allem durch sein Geständnis, das dem "Spiegel" vorliegt.

Den 13-jährigen Internatsschüler Stefan J. habe er entführt, weil er ihn "süß" fand, sagte der Mann demnach. Doch als ihm klar geworden sei, dass der Junge vermutlich das Kennzeichen seines Autos gesehen hatte, habe er ihn umgebracht und "verbuddelt". Auch sein zweites Opfer, Dennis R., tötete Martin N. offenbar nicht sofort.

Tagelang habe er mit ihm wie Vater und Sohn in einem Ferienhaus in Dänemark gelebt, erzählte er den Ermittlern. Dennis K. will der Pädagoge dagegen bereits im Schullandheim Wulsbüttel umgebracht haben, von wo er ihn eigentlich zunächst entführen wollte. Der Junge habe aber angefangen zu schreien.

Martin N. räumte auch zahlreiche Missbrauchstaten ein. Gefiel ihm ein Kind, sei er einfach hinterhergegangen, um zu schauen, wo es wohnt. Zu dem mutmaßlichen Täter führten die Ermittler die Ferienhausbuchung in Dänemark und ein Foto, das die Hamburger Polizei zwar schon 2007 auf einem Computer von N. fand, zunächst aber nicht näher ausgewertet hatte.

Nach der Feststellung der Soko "Dennis" wurde das Bild 1999 von N. aufgenommen und zeigt den damals achtjährigen Marco B., wie er nackt vor einer Treppe im Schullandheim Wulsbüttel posieren musste. Der Junge hatte später ausgesagt, von einem maskierten Mann bedroht worden zu sein. Später starb dort Dennis K.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.07.2011

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