Stasi-Behörden-Beirat: Jahn muss die Behörde "in der Mitte" halten

Der Vorsitzende des Beirates der Stasi-Unterlagen-Behörde, Richard Schröder, hat den Behörden-Leiter Roland Jahn aufgefordert, bei seiner Arbeit nicht allein die Perspektive der Opfer des SED-Regimes einzunehmen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Dass die Perspektive der Opfer das letzte Wort hat, ist nicht in Ordnung", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Opfer und Täter sind befangen. Der Bundesbeauftragte hat die Aufgabe, die Behörde in der Mitte zu halten."

Schröder fügte hinzu: "Man darf auch Opfer kritisieren." Er monierte insbesondere Jahns Versuch, ehemalige Stasi-Mitarbeiter aus der Behörde zu entfernen, als überzogen. Zunächst einmal seien seit Bestehen der Behörde mehrere Versuche unternommen worden, diese Mitarbeiter loszuwerden.

Das sei misslungen. Auch ein von Jahn in Auftrag gegebenes Gutachten werde daran nichts ändern. Überdies werde die Bedeutung dieser Mitarbeiter überschätzt.

Denn sie seien "nicht repressiv tätig" gewesen. Jahn mache Pförtner und Archivare zu "Haupttätern der Stasi", so der Beirats-Vorsitzende. "Das kann der Vergangenheitsbewältigung nicht dienlich sein."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.05.2011

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