Statistik: Arbeitskosten steigen im Jahr 2011 um 3,2 Prozent

In Deutschland sind die Arbeitskosten je geleistete Arbeitsstunde 2011 kalenderbereinigt um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Laut Statistischem Bundesamt ist das der höchste Anstieg seit Beginn der Zeitreihen des Arbeitskostenindex im Jahr 1997. Im vierten Quartal 2011 erhöhten sich die Arbeitskosten im Vergleich zum vierten Quartal 2010 um 3,3 Prozent. Im Vergleich zum dritten Quartal 2011 stiegen sie saison- und kalenderbereinigt um 1,1 Prozent. Insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe stiegen die Arbeitskosten um 4,3 Prozent.

Die niedrigsten Kostensteigerungen für eine geleistete Arbeitsstunde gab es in den Wirtschaftsbereichen Verkehr und Lagerei mit 0,2 Prozent sowie Erziehung und Unterricht mit 1,4 Prozent. Die Lohnnebenkosten (+ 4,0 Prozent) wuchsen deutlich stärker als die Bruttolöhne und -gehälter (+ 3,0 Prozent). Zum anderen stiegen die Beitragssätze zur Arbeitslosen- und Krankenversicherung im Jahr 2011 leicht an.

EU-weit liegen von 26 der 27 Mitgliedstaaten Veränderungsraten der Arbeitskosten in der Privatwirtschaft bis zum dritten Quartal 2011 vor. Nach diesen Ergebnissen mussten Arbeitgeber in Deutschland im dritten Quartal 2011 kalenderbereinigt für eine geleistete Arbeitsstunde 3,0 Prozent mehr bezahlen als im dritten Quartal 2010. Damit lag die Arbeitskostenerhöhung in Deutschland leicht über dem durchschnittlichen Anstieg der Arbeitskosten in der gesamten Europäischen Union in Höhe von 2,6 Prozent.

Die höchsten Wachstumsraten der Arbeitskosten wiesen Bulgarien (+ 9,8 Prozent), Rumänien (+ 7,9 Prozent) und die Slowakei (+ 7,2 Prozent) auf. In Griechenland machten sich weiterhin die Lohnkürzungen in Folge der wirtschaftlichen Krise bemerkbar: dort sanken die Arbeitskosten im dritten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7,5 Prozent. Auch in Irland gingen die Arbeitskosten zurück, und zwar um 1,1 Prozent.

Der deutliche Anstieg der Arbeitskosten im Jahr 2011 wurde durch hohe Tarifabschlüsse und eine Zunahme der Sonderzahlungen verursacht.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.03.2012

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