Statistik: Dynamik der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal 2011 deutlich abgekühlt

Die Dynamik der deutschen Wirtschaft hat sich nach dem schwungvollen Jahresauftakt im zweiten Quartal 2011 deutlich abgekühlt.

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Statistische Bundesamt bereits in seiner Schnellmeldung vom 16. August 2011 mitgeteilt hat, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Vierteljahr 2011 nach vorläufigen Berechnungen lediglich um 0,1 Prozent höher als im ersten Vierteljahr. Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich wieder von den Exporten. Im zweiten Quartal 2011 wurden 2,3 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen ins Ausland exportiert als im ersten Quartal.

Im selben Zeitraum stiegen die Importe mit 3,2 Prozent jedoch noch kräftiger als die Exporte. Einen spürbaren Effekt hatte dabei der deutsche Ausstieg aus der Atomenergie. Strom wurde kaum noch exportiert, sondern musste, um die Nachfrage zu befriedigen, verstärkt importiert werden.

Der Außenbeitrag, also die Differenz aus Exporten und Importen, wirkte sich im Vorquartalsvergleich insgesamt negativ auf das Bruttoinlandsprodukt aus. Infolge des starken Anstiegs der Importe wurden aber andererseits auch vermehrt Vorräte aufgebaut. Auch die Anlageinvestitionen konnten insgesamt etwas zulegen.

Insbesondere in Ausrüstungen, darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge, wurde 1,7 Prozent mehr investiert als im Vorquartal. Die Bauinvestitionen gingen dagegen im Berichtsquartal um 0,9 Prozent zurück, was nach dem außergewöhnlich starken Anstieg zum Jahresbeginn nicht überraschte. Der inländische Konsum dämpfte im zweiten Quartal 2011 ebenfalls das Wirtschaftswachstum im Vorquartalsvergleich.

Die Konsumausgaben des Staates waren zwar mit 0,2 Prozent leicht im Plus, die privaten Konsumausgaben gingen jedoch erstmals seit dem Krisenjahr 2009 zurück. Diese Konsumzurückhaltung ist unter anderem im Zusammenhang mit gestiegenen Energiepreisen sowie Sondereffekten wie der Verunsicherung der Konsumenten wegen der internationalen Schuldenkrise zu sehen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.09.2011

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