Statistik: Ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland 2010 mit Migrationshintergrund

Im Jahr 2010 ist die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund wie in den Vorjahren leicht angestiegen, sie liegt bei gut 15,7 Millionen Menschen.

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Statistische Bundesamt auf der Basis von Ergebnissen des Mikrozensus 2010 weiter mitteilt, entsprach das einem Anteil von 19,3 Prozent an der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund besteht aus den seit 1950 nach Deutschland Zugewanderten und deren Nachkommen. Die Mehrheit, nämlich 8,6 Millionen Menschen, hatte einen deutschen Pass, während circa 7,1 Millionen Ausländerinnen und Ausländer waren.

Rund ein Drittel aller Menschen mit Migrationshintergrund sind in Deutschland geboren, etwa zwei Drittel sind zugewandert. Europa ist für die Zuwanderung von besonderer Bedeutung: Die meisten, nämlich 69,5 Prozent der insgesamt 10,6 Millionen Zuwanderer stammten 2010 aus Europa. Aus den 27 Mitgliedsländern der Europäischen Union kamen insgesamt 31,9 Prozent aller Zuwanderer.

Auf Europa folgten Asien/Ozeanien mit 17,2 Prozent und Afrika mit 3,2 Prozent. Nach einzelnen Ländern betrachtet waren die wichtigsten Herkunftsländer die Türkei mit 14,1 Prozent, Polen mit 10,5 Prozent und die Russische Föderation mit 9,2 Prozent. Bei vielen Aspekten lassen sich Unterschiede in der Zusammensetzung der beiden Bevölkerungsgruppen mit beziehungsweise ohne Migrationshintergrund feststellen: So waren 2010 Personen mit Migrationshintergrund im Durchschnitt zehn Jahre jünger als diejenigen ohne Migrationshintergrund, sie waren weitaus häufiger ledig, und der Anteil der Männer unter ihnen war um zwei Prozent höher.

Zudem fehlte Personen mit Migrationshintergrund häufiger ein Schulabschluss oder ein berufsqualifizierender Abschluss. Die nachteilige Bildungssituation spiegelte sich auch in der Beschäftigungsstruktur wider: Menschen mit Migrationshintergrund im Alter von 25 bis 65 Jahren waren 2010 etwa doppelt so häufig erwerbslos wie jene ohne oder gingen ausschließlich einer geringfügigen Beschäftigung nach, zum Beispiel einem Minijob. Auch das Armutsrisiko war bei ihnen deutlich höher, es lag bei 26,2 Prozent, während nur 11,7 Prozent der Menschen ohne Migrationshintergrund armutsgefährdet waren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.09.2011

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