Statistik: Frauen verdienen 2011 rund 23 Prozent weniger als männliche Kollegen

Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen hat in Deutschland im Jahr 2011 um 23 Prozent unter dem von Männern gelegen.

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Damit hat sich der unbereinigte Gender Pay Gap im Vergleich zu den Vorjahren nicht verändert, teilte das Statistische Bundesamt mit. Wie die bundesweiten Ergebnisse für den unbereinigten Gender Pay Gap zeigen auch die Ergebnisse für Ost- beziehungsweise Westdeutschland keine nennenswerten Veränderungen gegenüber den Vorjahren auf: Im früheren Bundesgebiet lag der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied im Jahr 2011 bei 25 Prozent und in den neuen Ländern bei sechs Prozent. Demnach liegen die wichtigsten messbaren Gründe für den unbereinigten Gender Pay Gap in der unterschiedlichen Berufs- und Branchenwahl von Frauen und Männern sowie in ungleich verteilten Arbeitsplatzanforderungen hinsichtlich Führung und Qualifikation.

Arbeitnehmerinnen gehen eher Tätigkeiten nach, die mit tendenziell geringeren Verdienstmöglichkeiten und Anforderungen verbunden sind. Hinzu kommen weitere Faktoren wie zum Beispiel ein niedrigeres Dienstalter und geringerer Beschäftigungsumfang. Durch die genannten Ursachen können rund zwei Drittel des Unterschieds in den durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten erklärt werden.

Das verbleibende Drittel des Verdienstunterschieds entspricht dem bereinigten Gender Pay Gap. Er lag in Deutschland im Jahr 2006 bei etwa acht Prozent. Dies bedeutet, dass im Durchschnitt Arbeitnehmerinnen auch unter der Voraussetzung vergleichbarer Tätigkeit und äquivalenter Qualifikation im Jahr 2006 pro Stunde acht Prozent weniger als Männer verdienten.

Trotz eines großen Ost-West-Unterschieds im unbereinigten Gender Pay Gap lag der bereinigte Verdienstunterschied in beiden Regionen auf etwa vergleichbarem Niveau (früheres Bundesgebiet: acht Prozent; neue Länder: zwölf Prozent).

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.03.2012

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