Steigende Strompreise: BDI-Präsident fordert Merkel zum Handeln auf

Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dazu aufgefordert, noch vor den Wahlen ein Gesetz zur Begrenzung der steigenden Energiekosten auf den Weg zu bringen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Bereits vor einem Jahr hat die Bundeskanzlerin die Energiewende richtigerweise zur Chefsache erklärt. Es ist an der Zeit, diesen Führungsanspruch einzulösen", sagte der BDI-Chef in einem "Spiegel"-Interview. Er sei enttäuscht, dass das Kanzleramt die entscheidenden Verhandlungen zur sogenannten Strompreisbremse mit den Staatskanzleichefs der Bundesländer vorletzte Woche abgesagt habe.

Daraufhin prognostizierte das Umweltministerium Strompreiserhöhungen von bis zu 15 Prozent zum nächsten Jahr. Grillo: "Schon ein Anstieg der Umlage laut dem Gesetz für Erneuerbare Energien um einen weiteren halben Cent je Kilowattstunde würde die Industrie direkt mit mehreren hundert Millionen Euro zusätzlich belasten." Grillo kritisiert, dass eine Lösung des Problems auf ungewisse Zeit verschoben worden sei: "Auch die Bundesländer sind in der Pflicht, gegen die explodierenden Kosten bei der Energiewende beherzt vorzugehen. Das scheitert am taktischen Widerstand der Länder und der dort regierenden Parteien. Wir brauchen ein Miteinander – trotz Wahlkampf", so der BDI-Präsident.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.04.2013

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